Einsatzübung: Explosion am Passagierschiff
Von Hermann Kollinger

Eine groß angelegte Einsatzübung auf der Donau stellte am Samstag, dem 6. Mai 2006, die Einsatzkräfte von 13 Feuerwehren sowie den Rettungsdienstes vor eine große Herausforderung. Auch die FF Alkoven war als eine der Wehren bei der zwischen Wilhering und Linz stattgefundenen Übung eingeteilt. Annahme war ein aufgrund einer Kesselexplosion ausgebrochene Brand auf dem Passagierschiff "Schönbrunn", auf der sich zum Zeitpunkt des "Unglücks" rund 100 Personen befunden haben.

Die FF Alkoven war an der Übung mit dem Kranfahrzeug zum Wasser von Booten eingeteilt. Weiters war das Schlauchboot mit den Tauchern sowie das Arbeitsboot im Einsatz. Die Taucher hatten die Aufgabe, neben dem Sicherungsdienst jene Personen zu retten, die vom Schiff gestürzt waren. Diese wurden durch Puppen simuliert. Die Besatzung des A-Bootes wurde mit der Evakuierung leicht oder unverletzter Passagiere beauftragt.

Während ein Teil der Passagiere in den A-Booten zu einer Stiege an der Uferböschung gebracht wurden, erfolgte der Transport eines Großteils der unverletzten Personen zur nahe der Unglückstelle platzierten Drehleiter der FF Leonding, die im Unterflurbetrieb auf der gesperrten B 129 in Stellung gebracht worden ist. Aufgrund der Ausladung konnte hier jedoch immer nur jeweils eine Person über den Leiterpark klettern.

Um die Evakuierung der Personen bzw. das Anlandbringen etwas zu beschleunigen wurde ein Versuch gestartet: Die FF Alkoven verfügt für das Kranfahrzeug ein Personennetz, dass vormals für den Transport per Hubschrauber vorgesehen war. Dieses wurde bei dieser Übung nun erstmals in der Praxis verwendet und bestand diese Bewährungsprobe mit hervorragendem Erfolg.

Nicht als verletzt geltende Personen wurden ab diesem Zeitpunkt von den Booten aus dem dem Netz über den Kran des Alkovener Kranfahrzeuges auf die Straße gehievt, während nicht gehfähige oder als verletzt geltende Passagiere in den Tragen mittels der Drehleiter der Leondinger Wehr an Land gehoben wurden. Das Kranfahrzeug der FF Alkoven verfügt übrigens über die für den Personentransport notwendige TÜV-Zulassung.

Für die Einsatzkräfte der FF Alkoven brachte die nicht alltägliche Übung auf dem Schiff interessante Erkenntnisse:
* Das Wassern der Boote mit dem Kran von der Straße aus funktioniert reibungslos
  Es zeigte sich auch, dass das Fahrzeug auf keinen Fall überdimensioniert ist.
* Das Personennetz für den Kranfahrzeug stellte sich als rasch funktionierendes
  Rettungsmittel heraus, das per Hub sieben bis acht Personen gleichzeitig
  transportieren kann.

Zur Übung wurden alarmiert: FF Alkoven, FF Asten, FF Enns, FF Goldwörth, FF Hart, FF Höflein, FF Leonding, BF Linz, FF Luftenberg, FF Raffelstetten, FF Rufling, FF Traun, FF Ottensheim, FF Walding, FF Wilhering (Feuerwehren lt. Donaualarmplan + einige Feuerwehren des Bez. Linz-Land).

 

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