DIES & DAS

 

 

Diese Rubrik enthält einige Hintergrundinformationen sowohl auf direkt die Feuerwehr Alkoven betreffender Basis als in allgemeiner Hinsicht.


... UND WIEDER NUR EIN BRANDMELDERALARM...


23.54 Uhr in Alkoven: Das Heulen der Alarmsirene schreckt nicht nur die Einsatzkräfte der Feuerwehr selbst auf, sondern macht auch die Bevölkerung aufmerksam, dass an die örtliche Wehr soeben wieder ein Einsatzauftrag ergeht. 
Kurze Zeit später rücken das Tanklöschfahrzeug, die Drehleiter sowie das Rüstlöschfahrzeug (z.B.) in Richtung Behindertenheim Hartheim aus. Knapp 20 Minuten später ist alles vorbei, die Fahrzeuge rücken wieder ein, der Einsatz ist zu Ende, es war wieder ein Fehl- oder Täuschungsalarm.
Tags darauf werden einige Feuerwehrleute seitens der Bevölkerung gefragt, was denn war und nach Erläuterung, wieso dann immer gleich mehrere Fahrzeuge ausrücken. 

Dazu einige Infos zum Thema Brandmelderalarm:
Brandmeldeanlagen dienen der Früherkennung von Bränden im bereits kleinen Stadium und tragen dafür Sorge, dass die Feuerwehr ganz automatisch alarmiert wird. Betriebe, Heime etc. werden meistens mit diesen Anlagen ausgestattet. Dabei handelt es sich entweder um eine Vorschreibung durch die Brandverhütungsstelle oder auch durch die Feuerwehr selbst (z.B. bei der vorangegangenen Bauverhandlung). Meistens bringt dies dem entsprechenden Betrieb oder dem Heim auch den Vorteil eines geringeren Feuerversicherungsbeitrages.  
Einige Firmen haben sog. Interventionszeiten, d.h. im Falle eines Alarmes in der Firma hat das Personal beispielsweise 2 Minuten Zeit, zur Brandmeldeanlage zu laufen, dort den Ort des Alarmes auszumachen und die Erkundung mit einem Tastendruck zu bestätigen. In diesem Falle ist nochmals 4 Minuten Zeit, den Melderort zu finden, zur Anlage zurückzulaufen und die Anlage wieder zurückzustellen . Reichen diese Zeiten nicht aus, wird das Alarmsignal automatisch ins Feuerwehrhaus weitergeleitet, und Alarmsirene sowie Personenrufempfänger werden aktiviert. Das Anrücken der Feuerwehr ist somit nicht mehr abwendbar.
Im Behindertenheim Hartheim ist dies ähnlich, nur dass die zweite Zeitphase etwas kürzer ist. Weiters ist es dort so der Fall, dass der Alarm nicht mehr "abgefangen" werden kann, sofern innerhalb 30 Sekunden ein Melder 2x anschlägt oder zwei nebeneinander liegende Brandmelder gleichzeitig oder innerhalb kurzer Zeit aktiv werden. Der Alarm wird dann automatisch an die Feuerwehr weitergeleitet.

Ist die Alarmierung dann einmal zur Feuerwehr gelangt, gibt es kein "zurück" mehr. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr sind verpflichtet, sich persönlich über die Situation beim angeschlagenen Melder zu überzeugen. Dafür haftet die Feuerwehr.

Wenn auch die Fehl- und Täuschungsquote bei mehr als 90% liegt, muss bei jedem Brandmelderalarm mit einem Brand gerechnet werden, so dass es nie der Fall sein wird, dass - wie aus der Bevölkerung auch schon vorgeschlagen - nur zwei, drei Mann mit einem Fahrzeug ausrücken.
Bereits mehrere Male waren kleinere Brände Auslöser für einen Brandmelderalarm, welche, würden sie nicht bemerkt worden sein, durchaus das Potential hatten, sich rasch auszubreiten.

Ein anderes Beispiel: Im Sommer 2001 wurde die FF Alkoven ebenso zu einem Brandmelderalarm zur Außenstelle des Behindertenheimes, dem Bauernhof in Straß, alarmiert. Auch bei den Feuerwehrleuten kann es durchaus zu den Gedanken kommen, dass es sowieso wieder nur ein Fehlalarm ist. Dies sollte sich an diesem Tag dann schlagartig ändern:
Beim Eintreffen des ersten Fahrzeuges drangen bereits dichte Rauchschwaden aus dem Gebäude, im Stall war Feuer ausgebrochen. Auch das Personal wurde erst durch den Brandmelderalarm auf das Ereignis aufmerksam und die Alarmierung der Feuerwehr erfolgte ganz automatisch und vor allem - ohne Zeitverzögerung.

Nun wissen Sie, aus welchem Grund die Feuerwehr Alkoven im Falle eines Brandmelderalarmes auch in Zukunft immer mit dem gesamten herbeigeeilten Personal zum betroffenen Objektes ausrücken wird.

Schließlich ist es doch nicht "immer wieder nur ein blinder Brandmelderalarm". 

 

HABEN SIE GEWUSST,...
  • dass die Feuerwehrmänner die Arbeit bei Einsätzen, Diensten, bei der Ausbildung etc. völlig ohne Kostenersatz leisten und nicht – wie manchmal angenommen – von der Gemeinde bezahlt werden? Kaum eine Gemeinde könnte sich eine Berufsfeuerwehr leisten. Die für ein Einsatzfahrzeug anfallenden Kosten machen gegen die sonst erforderlichen Personalkosten nur einen Bruchteil aus!

  • dass der Kommandant einer Feuerwehr mit seinem Privatvermögen haftet? Wird der Kommandant zu einer Bauverhandlung (Gewerbebetrieb, Wohnblock etc.) beordert, hat er für die notwendigen, brandschutztechnischen Maßnahmen zu sorgen (Brandmeldeanlage, Feuerwehrzufahrt, Stellflächen für Drehleiter etc.)

  • dass die Feuerwehr kein Verein, sondern eine Körperschaft öffentlichen Rechtes und damit ihre Arbeit gesetzlich geregelt ist?

  • dass eine Alarmierung über die Sirene nur bei einem Bruchteil aller Einsätze erfolgt und die FF Alkoven über 50 "Piepser" verfügt? Da aber nicht alle Feuerwehrmänner über die Stille Alarmierung erreichbar sind, wird auch in Zukunft an der zusätzlichen Alarmierung über die Sirene festgehalten! Weiters ist sie ein Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit! 

  • dass die FF Alkoven seit November 1993 eine Jugendgruppe führt, der man ab dem vollendeten 10. Lebensjahr beitreten kann?



SIRENENALARMIERUNG


Seit vielen Jahren findet jeden Samstag um 12.00 Uhr die Sirenenprobe der Feuerwehr statt. Zum Ärgernis mancher Leute, die das Geheul oft störend empfinden, und die daher dagegen polemisieren. Eines der Argumente, die dagegen oft vorgebracht werden: Menschen würden so unsanft aus dem Schlaf gerissen. Dies dürfte um 12.00 Uhr mittags kaum der Falls sein. Da sitzen auch Leute, die bei Nacht arbeiten, am Mittagstisch.

Alte Leute sagen, sie werden durch die Sirene unliebsam an Fliegerangriffe erinnert. Das Sirengeheule mag auch von Kindern und Tieren unangenehm empfunden werden, aber dieses Ungemach muss im Sinne der Sicherheit in Kauf genommen werden.

Begründung:
Die Sirenenprobe ist eine Funktionskontrolle der Sirene und der Funksteuerung. Viele Feuerwehren – z.B. in Oberösterreich – werden von einer zentralen Stelle aus alarmiert. Dies geschieht über Funkauslösung. Weiters ist im Winter auch eine Vereisung nicht auszuschließen. In manchen Sirenen haben im Sommer auch schon Vögel genistet.

Das Argument, die Feuerwehr werde ausschließlich still alarmiert ist nicht korrekt. Bei weitem nicht alle Feuerwehren mit Personenrufempfängern ausgestattet. Und in den meisten Fällen haben nicht alle Kameraden ein derartiges, teures Gerät, so daß die Sirene als Zusatzalarmierungsgerät dient. In zweiter Instanz dient die Sirene noch immer zur Warnung der Bevölkerung in Katastrophenfällen.

Was bedeuten die Alarmsignale eigentlich ??

  • Ein Dauerton, der drei Minuten lang anhält, nennt sich Katastrophenwarnung. Die Bevölkerung sollte daraufhin das Radio einschalten und auch die Durchgabe wichtiger Informationen und Verhaltensratschläge warten

  • Ein eine Minute dauernder, auf- und abschwellender Ton bedeutet Katastrophenalarm oder Eintritt der direkten Gefahr

  • Ein eine Minute andauernder Dauerton bedeutet die Entwarnung

  • Ein Ton in der Länge von 15 Sekunden, welchem sieben Sekunden Pause folgen, der sich 3x wiederholt bedeutet einen Feuerwehralarm, sprich Feuerwehreinsatz. Dieses Signal kann im Bedarfsfall von der Feuerwehr wiederholt werden (z.B. Großereignis, zu wenig Personal etc.)

  • An jedem Samstag um 12.00 Uhr erfolgt mit einem 15 Sekunden währenden Ton die eingangs erwähnte Sirenenprobe.

Man habe im Interesse der Sicherheit dafür Verständnis, auch wenn sie einmal als störend empfunden wird.

Dazu kommt, dass in vielen Betrieben und öffentlichen Gebäuden Rauch- und Brandmelder montiert sind, die häufig durch Rauchen, Erschütterung, Defekte, unsachgemäßes Handtieren oder unbesonnenes Verhalten automatisch via Sirene Alarm für die Feuerwehr auslösen. Sie dienen zur Früherkennung eines Brandes und zur schnellstmöglichen, automatischen Alarmierung der Einsatzkräfte.

Fehlalarme machen der Feuerwehr viel zu schaffen und werden von den Feuerwehrmännern öfters viel störender empfunden, als von den Zivilisten.

Leider kommt es auch immer öfter vor, dass sich Leute über das Heulen der Sirene sogar im Einsatzfalle beschweren. Denken Sie also das nächste Mal daran, dass das nächste Heulen der Sirene auch einmal Ihnen gelten kann und sie werden froh sein, wenn dadurch rasche und gezielte Hilfe kommt.

Anmerkung: Bei der FF Alkoven sind über 50 Personenrufempfänger in Betrieb. Trotzdem heult die Sirene bei "echten" Einsätzen in den meisten Fällen mit. Erstens soll die Bevölkerung wissen, dass die Feuerwehr wieder arbeitet und einige ältere Kameraden haben keinen "Piepser".