EINSATZBEITRÄGE Juli 2002 / 2

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22. Juli 2002
Unterstützung bei Personensuche im Attersee

Unter Harry beim Anziehen

Taucher machen sich bereit

Seit den Abendstunden des 21. Juli 2002 war in Unterach am Attersee (Bezirk Vöcklabruck) eine 59-jährige Urlauberin aus Deutschland abgängig. Die Person wurde bereits am gestrigen Abend von Einsatzkräften der Feuerwehr gesucht, wobei sich der Einsatz auf die Suche in den Uferzonen beschränkte.
Aufgrund der Ergebnislosigkeit dieser Bemühungen wurde entschieden, die Suchaktion am Montag, dem 22. Juli 2002, fortzusetzen. Im nahe gelegenen Weißenbach waren am 22.7. die letzten Teilnehmer des Taucherausbildungslagers des Oö. Landes-Feuerwehrverbandes eingesetzt. Die Taucher des Taucherstützpunktes 1, die Sonntag und Montag als Teilnehmer am Lager waren (FF Traun, FF Alkoven, FF Aschach, FF St. Georgen, Berufsfeuerwehr Linz, Betriebsfeuerwehr voestalpine, FF Eferding) wurden aufgrund ihrer raschen Verfügbarkeit nach Unterach abgezogen und das Ausbildungslager unverzüglich abgebrochen.

Taucher im Einsatz

Zwei Arbeitsboote der Feuerwehr

Zwischen 12.00 Uhr und 14.00 Uhr suchten die Froschmänner in Zusammenarbeit mit der örtlichen Feuerwehren und deren Arbeitsboot den in Frage kommenden Bereich im See nahe des Campingplatzes ab. Dabei tauchten die Feuerwehrleute – verbunden mit einer Leine – in Abständen von 3 Metern den Schwimmbereich ab. Bleibt die Suche ergebnislos, werden weitere bereits vor Ort anwesende Feuerwehrtaucher in den See absteigen und die Suche ausweiten! Gegenüber anderen Gewässern kommt den Tauchern zumindest die relativ gute Sichtweite im Attersee zugute.
Nach dem Ende der ersten Tauchgänge um ca. 14.00 Uhr wurde die Fortsetzung der Suche für ca. 15.00 Uhr angesetzt. Dazu sollte es jedoch nicht mehr kommen! Ein Feuerwehrfotograf fuhr mit einem Dienstfahrzeug wieder zurück Richtung Autobahn, als dieser zwischen Unterach und Nussdorf von einer Gruppe Radfahrer angehalten wurde. Sie teilten dem Feuerwehrwehrmann mit, dass sie soeben in ca. 10 Meter Entfernung vom Ufer die Leiche der abgängigen Urlauberin entdeckt haben!

Tauchmaterial

Bergung

Daraufhin verständigte dieser seine Kollegen aus dem nahe gelegenen Taucherlager sowie die Gendarmerie. Einsatzkräfte der Feuerwehren konnten die Person sodann aus dem Attersee bergen.
Die Frau hatte am Sonntag Abend noch den Besitzer einer Wasserschischule ersucht, ihren Mann, der per Surfbrett am Wasser unterwegs war, ans Ufer zu holen! (Vermutlich haben ihn die Kräfte verlassen)!  Warum die Frau dann auch selbst noch einmal ins Wasser ging, ist der Feuerwehr nicht bekannt.

 

17. / 18. Juli 2002
Bezirksalarm bei heftigem Unwetter

FF Alkoven im Einsatz

Überflutung bei Möbelfirma

Bis auf die Hilfeleistung einiger Feuerwehren aus dem Bezirk Eferding beim 2-fach Unwetter im Bezirk Perg am vergangenen Wochenende blieb Oberösterreichs kleinster Bezirk heuer von den Auswirkungen der Gewitter verschont bzw. zogen diese immer wieder noch rechtzeitig ab. Am frühen Abend des 17. Juli 2002 erreichte jedoch eine Unwetterfront auch den Bezirk Eferding, deren Zentrum vermutlich direkt über dem Stadtgebiet der Bezirkshauptstadt gelegen haben dürfte. Gegen 18.30 Uhr setzte in Eferding sowie in den angrenzenden Gemeinden heftiger Regen ein. Das Kanalsystem geriet rasch an seine Grenzen und sorgte für teilweise immense Überflutungen.
Die Bilder zeigen sowohl Einsätze der FF Alkoven als auch die Lage an anderen Stellen in Eferding. Die in Alkoven selbst getätigten Einsätze wurden leider nicht digital dokumentiert.

Auspumparbeiten

Auspumparbeiten

Kurz nach 18.30 Uhr rückten die ersten Feuerwehren in Eferding, Hinzenbach, Fraham und Alkoven zu örtlichen Auspumparbeiten aus, als sich die Situation rasch verschärfte. Die Wassermassen konnten nicht mehr abfließen und drangen in den Gemeinden Eferding, Pupping, Fraham, Hinzenbach, Prambachkirchen und Alkoven in die Keller und Garagen zahlreicher Häuser.

Bäckerei unter Wasser

Überflutung beim Eferdinger Freibad

Mit 19.00 Uhr wurden alle verfügbaren Feuerwehren des Bezirkes Eferding alarmiert, alle Wehren, die keine örtliche Hilfeleistungen durchzuführen hatten oder über freie Kapazitäten und Fahrzeuge verfügten, wurden zum Feuerwehrhaus nach Eferding einberufen. Dort befand sich die Einsatzzentrale, von der aus das hauptsächlich betroffene Einsatzgebiet (Stadtgebiet Eferding) verwaltet bzw. organisiert wurde und die jeweiligen Einsatzaufträge an die anrückenden Feuerwehren übergeben wurden.
Da die Feuerwehr Alkoven selbst permanent im Einsatz stand, konnte die Feuerwehr Eferding nur mit der Besatzung und dem Gerät des LFB-A unterstützt werden.

Überflutung vor Bäckerei

Eine nasse Angelegenheit

Ebenfalls von den Wassermassen betroffen war das Feuerwehrhaus in Alkoven. Aus einem direkt mit dem Kanalsystem verbundenen Schacht schoss die Wassermassen in den Keller des Feuerwehrhauses und setzten diesen auf die fast komplette Fläche rund 15 Zentimeter unter Wasser. Aufgrund der Tatsache, dass alle Bereiche mit Fliesen ausgelegt sind, hält sich der Schaden jedoch in Grenzen bzw. beträgt eigentlich Null. Die eigenen Mitglieder standen auch hier im Pumpeinsatz (Fotos liegen leider nicht digital vor).

Großaufgebot an Feuerwehren

Kanalsuche

Die FF Alkoven bewältigte im Stadtgebiet von Eferding zwischen 19.30 Uhr und 00.30 Uhr insgesamt vier Einsätze. Die längste Hilfeleistung war bei einer großen Eferdinger Möbelfirma zu verzeichnen! Im Bereich der Laderampen für die Lkws bildete sich ein Wassersee mit rund 1 Million Liter Wasser! Um einen Lieferverzug zu vermeiden, waren auch hier die Einsatzkräfte der Feuerwehren gefragt. In einer mehrstündigen Pumpaktion mit zahlreichen Tragkraftspritzen und Tanklöschfahrzeugpumpen gelang es bis ca. 00.00 Uhr, diesen Wassersee abzupumpen! Anfangs stellte sich dieser Einsatz als nicht gerade leicht heraus, schließlich war das Eferdinger Kanalnetz nach wie vor überlastet und verkraftete kaum noch zusätzliche Wassermengen. Dennoch gelang es, dieser Situation bis Mitternacht Herr zu werden.

Rund 1 Mio. Liter Wasser

Engagierter Einsatz

Die Feuerwehr Alkoven stand von ca. 18.30 Uhr bis knapp 01.00 Uhr Nachts im Unwettereinsatz!
Gegen 02.00 Uhr nachts erhielt die FF Alkoven eine weitere Überflutungsmeldung. Im Keller eines neuen Wohnhauses war ebenfalls Wasser eingebrochen! Sechs Mann bewerkstelligten die Abpumparbeiten in rund 2,5 Stunden Einsatzzeit, ehe sie gegen 04.45 Uhr morgens wieder ins Feuerwehrhaus einrücken konnten.
Innerhalb der Gemeinde Alkoven waren somit exakt 19 verschiedene Einsatzorte zu verzeichnen.

Sauger in Position

Unersetzliche TS

Lage im Bezirk Eferding:
Die 20 Feuerwehren des Bezirkes Eferding, welche mit rund 350 Mann im Einsatz standen, bewältigten in dieser Unwetternacht rund 150 Einsätze, welche sich örtlich wie folgt aufgliederten: 90 Einsätze im Stadtgebiet von Eferding - 40 Einsätze in den Gemeinden Hinzenbach, Fraham, Pupping und Prambachkirchen - knapp 20 Einsätze im Gemeindegebiet von Alkoven. Alle erforderlichen Einsätze konnten bis ca. 01.00 Uhr nachts bewerkstelligt werden.
Neben den „üblichen“ Keller- und Gebäudeüberflutungen traf es eine Eferdinger Bäckerei besonders schlimm. Der gesamte, unterhalb des Bodenniveaus liegende Betrieb wurde überflutet. Alle Räume wie Mehl- und Materiallager und dergleichen wurden überflutet. Sämtliche Maschinenräume und auch Motoren für die Mehlsilos wurden geflutet. Mit Tragkraftspritzen machten sich die Feuerwehren heran, die enormen Wassermassen abzupumpen.
Der Einsatz zeigte wieder einmal, wie wichtig es ist, dass die Feuerwehren nach wie vor an der Tragkraftspritze festhalten. Hier waren sie unersetzlich! Positiv zu bemerken war auch die ausgesprochen gute Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Kräften!

In der Bäckerei

Aufgehobene Betonplatte

Die Hilfe der Feuerwehr kann oft gar nicht schnell genug kommen! Die meisten Einsatzeinheiten erlebten es, dass sie beim Eintreffen an einem Einsatzort gleich von mehreren ebenfalls Geschädigten „belagert“ worden sind, um ebenfalls zu helfen. Manche meinten auch, die Feuerwehr müsste die ganze Nacht vor Ort bleiben, weil noch etwas Wasser in den Keller nachfließt, obwohl die Betroffenen selbst auch über eine Tauchpumpe verfügten… Dennoch dürfte der Stellenwert der Feuerwehren durch dieses Naturereignis (hoffentlich) wieder angestiegen sein…

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