FREIWILLIG |
Das System der
Freiwilligen Feuerwehren ist in Österreich sehr weit verbreitet. In Österreich
gibt es lediglich sechs Berufsfeuerwehren (Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz,
Salzburg und Wien). Im Grunde kann man in Folge davon sprechen, dass das
österreichische Feuerwehrwesen fast ausschließlich von Freiwilligen
Feuerwehren betrieben wird. Natürlich gibt es auch noch die
Betriebsfeuerwehren. Großteils sind diese jedoch hauptsächlich für
innerbetriebliche Einsätze zuständig und rücken (auch nicht jede) nur bei
größeren Einsätzen in Gebiete außerhalb des Firmengeländes aus.
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UNBEZAHLTE MITGLIEDSCHAFT |
Nun, immer wieder hört man von Betroffenen im Zuge eines Einsatzes die Meinung,
wir (als Mitglieder) werden sowieso von der Gemeinde für die Einsatzleistung
bezahlt. Speziell bei technischen Hilfeleistungen, weil ja oft eine Rechnung
gestellt wird. Das ist völlig falsch! Abgesehen von einem Trinkgeld o.ä. durch
den Betroffenen selbst erhalten die Einsatzkräfte keinerlei Bezahlung! Sie
machen Ihren Dienst völlig unentgeltlich und dabei spielt es keine Rolle, ob es
zum Zeitpunkt des Alarmes zwei Uhr früh oder sieben Uhr abends ist. Die
Mitglieder sind nur aus Idealismus oder technischem Interesse oder auch wegen
der Kameradschaft Mitglied dieser Körperschaft! Und niemanden interessiert am
nächsten Morgen, ob man die halbe Nacht bei einem Brandeinsatz tätig war und -
verständlicherweise - nicht ausgeschlafen ist. |
BUDGET-ENTLASTUNG DER GEMEINDEN | |
Einnahmen, die eine Feuerwehr macht, werden für die Aufrechterhaltung des
Betriebes verwendet, sei es für Einsatzbekleidung, Reparaturen,
Fahrzeugbeschaffungen oder was auch immer. Grundsätzlich ist die
Aufrechterhaltung einer Feuerwehr Aufgabengebiet der Gemeinde. Nicht immer, aber
doch häufig, ist somit die Feuerwehr ein "rotes Tuch". Schließlich
bringt sie - wirtschaftlich gesehen - nichts und kostet nur. Ein Umstand, den
viele Feuerwehren deutlich spüren. Steht die Anschaffung eines neuen
Einsatzfahrzeuges an, geht meist die erste Frage an die Feuerwehr, welchen
Betrag denn sie dazu beisteuert? Oft hat man das Gefühl, als wäre man der
Meinung, man müsse schon selbst auch was beitragen, um ein neues
"Spielzeug" zu bekommen. Wenn da kein Frust aufkommt... |
HAFTUNG | |
Haben Sie gewusst, dass der Kommandant einer Feuerwehr im Grund mit seinem
Privatvermögen haftet? Jedes Jahr gibt es - österreichweit - zahlreiche
Gerichtsverhandlungen, weil eine Feuerwehr bei einem Einsatz etwas beschädigt
hat oder sonst etwas passiert ist! Im Bezug auf eine allfällige Geldstrafe wird
sicherlich die Gemeinde aushelfen, nur eine Eintragung im Strafregister kann
niemand anderer auf sich nehmen, als der Einsatzleiter oder eben der Kommandant.
Und trotz dessen gibt es in Österreich tausende Freiwillige, die diesen
"Ehren-Dienst" freiwillig durchführen. |
KEIN VEREIN! | |
Die Feuerwehr ist kein Verein, sondern eine Körperschaft öffentlichen Rechtes. Sie unterscheidet sich von einem Verein in einem ganz wesentlich Punkt: Die Aufgaben einer Feuerwehr sind gesetzlich geregelt! Vergleiche mit, ohne abwertend wirken zu wollen, mit einem Sport- oder Musikverein sind also völlig unangebracht. Oder kennen Sie einen Fußballer, der ohne Ankündigung um drei Uhr nachts von 0 auf 100 ist, um zu einem Spiel (in unserem Fall Einsatz) auszurücken? Nein? Eben - wir auch nicht! |
BRANDBEKÄMPFUNGSVERORDNUNG | |
Zumindest in Oberösterreich gibt es eine sogenannte
Brandbekämpfungsverordnung. Darin enthalten sind auch alle Feuerwehr-Fahrzeuge,
die in einer Gemeinde einer bestimmten Größe stationiert sein müssen. Die
Anzahl und der Typ der Fahrzeug richtet sich nach der Zahl der Einwohner oder
nach der Anzahl der in der Gemeinde befindlichen Gebäude. Wie beispielsweise in
Alkoven zutreffend, ist in der Pflichtbereichsklasse 5 eine Drehleiter
vorgeschrieben. Sicher, eine Gemeinde muss das Fahrzeug nicht kaufen. Im Falle
des Falles übernimmt aber der Bürgermeister die Verantwortung! |
MÄDCHEN FÜR ALLES | |
Speziell in den ländlichen Gebieten ist die Feuerwehr meist das Mädchen für alles. Sie ist da, um Bäume zu fällen, einen Kanal zu spülen, einen Brunnen auszupumpen oder was auch immer. Und in den meisten Fällen stellen die Feuerwehren keine Rechnung. Die meisten der Betroffenen geben aber freiwillige Spenden und wissen die Leistungen der Feuerwehr zu schätzen. |